Materialien und Farben erleben und begreifen




Samstag, 18. Juli 2009

Wir sind wieder hier...

...von da, wo die Sonne immer scheint. Nicht eine noch so kleine Wolke trübte unseren Urlaubshimmel. Die Hitze von über 40°C konnten wir sehr gut ertragen, da die Luftfeuchtigkeit im Wüstenklima sehr gering ist. Und das Meer sorgte zwar nicht für eine Abkühlung, eine Erfrischung zwischendurch war es schon...
Hinter uns liegen ereignisreiche, eindrucksstarke und erholsame Ferienwochen. Ich habe diese andere Welt intensiv empfunden und natürlich viele meiner Eindrücke als neue Ideen und Inspirationen mitgebracht. Farben, Formen, Gerüche, Geräusche und das besondere Licht zählen dazu. Die Architektur der Gebäude und Gärten, die zierenden Ornamente, wie nebenbei selbst an den ärmlichsten Häusern eingefügt, Felsformationen...einfach alles lädt ein, kreativ zu sein.
Hier nur ein kleiner Teil der unglaublichen Vielfalt:

Ein Kamel in der Wüste ist ja nicht so selten und besonders. Dieses hier, finde ich, ist es schon: So sind alle meine Sinne gefordert gewesen und gefördert worden. Es ist immer wieder ein Abenteuer, auf Reisen in andere Welten einzutauchen, vorausgesetzt, man ist bereit, sich darauf einzulassen. Für mich eine perfekte Art, einen Teil meiner Eindrücke direkt auszudrücken war das Stricken. Das Garn hatte ich ja bereits vor der Reise passend gewählt. Es sind die Farben der Beduinen, die gerade auf dem Sinai noch recht traditionell leben. Natürlich sind die Begegnungen von Touristen und Beduinen nicht wirklich traditionell, eher touristisch vermarktet. Aber ein Hauch von Ursprünglichkeit ist zu spüren, wenn man genau hin schaut und hört.

So habe ich ganz ohne Anleitung oder Muster einfach drauf los gestrickt, in jeder einzelnen Masche das Land festgehalten, typische Ornamente in Lace umgesetzt.

Das Tuch ist mein ganz besonderes Souvenir. Es ist 350 x 105 cm groß und wiegt 115 g. Verwendet habe ich Evilla Artyarn (8/1), gekauft bei Die WollLust und mit Nadelstärke 5 verarbeitet. Ein Ersatzstrickzeug mit einer einfachen Stricknadel, deren Verlust ich notfalls verschmerzen kann, hatte ich auf beiden Flügen im Handgepäck und habe es auch immer ohne Probleme durch die Kontrollen gebracht. Aber wir haben unsere Reise nicht nur mit Genuss und Handarbeit verbracht, sondern wir haben uns auch gebildet. Auf einem Ausflug nach Kairo, der Mutter aller Städte, dem Zentrum der Islamischen Welt, der 20 Millionen Metropole... erlebten wir Glamour und Chaos, Verkehrsinfarkt und Altertum, Moderne und Armut ganz nah beieinander, alles zugleich. Die Stadt wirkte auf mich faszinierend und beängstigend, so geballt stürzten die Emotionen über uns herein. Die Schätze im Ägyptischen Museum scheinbar achtlos in die Räume gestellt, mehr einem Lager ähnlich, als einem der bedeutendsten Museen der Welt. Und doch von so großer Schönheit. Ehrfurcht erfüllte mich vor den Grabschätzen der Pharaonen mehr als 4000 Jahre alt und dabei völlig intakt. Nun, das neue Gebäude für all die Kostbarkeiten befindet sich bereits im Bau und wird voraussichtlich 2012 fertig gestellt. Ein weiteres Ehrfurcht gebietendes Erlebnis war die hautnahe Begegnung mit den Pyramiden von Gizeh. Auf einem Hügel, da wo der Moloch in die Wüste übergeht thronen sie wahrhaft majestätisch. Hier beende ich meinen ersten Reisebericht, denn dafür Worte zu finden ist kaum möglich, diesen Anblick muss man einfach auf sich wirken lassen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen