Materialien und Farben erleben und begreifen




Donnerstag, 24. September 2009

Handytasche zu Opa´s Geburtstag

Dieses Buch macht seinem Titel wirklich alle Ehre. Eine solch geballte Fülle an Stricktechniken hatte ich bislang vergeblich gesucht. Nun bin ich auch ganz gut geübt darin, englischsprachige Anleitungen zu lesen. Also habe ich die eine oder andere Technik ausprobiert. Unser Opa hatte gestern Geburtstag. Seit einiger Zeit haben wir überlegt, womit wir ihm eine Freude machen können. Da er bislang seinen Handyknochen Marke Siemens S 4 nutzt, haben wir ihm ein modernes, bedienungsfreundliches Mobiltelefon gekauft. Dazu sollte er eine individuelle Hülle bekommen. Ein Muster war schnell erdacht und skizziert:
Ich habe mich für die Fair Isle bzw. Jaquardtechnik entschieden, weil die mitlaufenden Fäden der Tasche Stabilität geben. Verwendet habe ich ein Bambusgarn mit einer glatten Struktur, das Pilling vorbeugt. Gestrickt war das kleine Teil auch ruck zuck. Die Signalfarbe habe ich in voller Absicht gewählt. So findet er sein Telefon gleich...
Eine sehr schöne Technik in meinem Essential Guide ist der Randabschluss mit einer i-cord. Ich habe fünf Maschen angeschlagen und die fünfte jeweils mit einer Masche aus dem Anschlagrand rechts zusammen gestrickt. Weil das viel Spaß gemacht hat, habe ich gleich noch eine zweite i-cord angestrickt, diese mit einer eingearbeiteten Schlaufe.
Auch auf der Innenseite ergibt das ein ordentliches Maschenbild:
Und so hatten wir mit unserem Geschenk großen Erfolg. Mein Schwiegervater hat sich sehr darüber gefreut und während der Akku seine erste Aufladung erhielt, die Tasche schon mal zur Probe am Mann getragen.

Mittwoch, 23. September 2009

Anleitung Flechtkordel

Ich habe für diese Flechtkordel insgesamt 4 Fäden -jeweils 2 gelb und orange- mit einer Länge von ca. 80 cm verwendet. Zur Hälfte gelegt und mit einem einfachen Knoten fixiert, wird die Basis des Bandes gebildet.
Nun werden stets die beiden Fäden von außen zur Mitte gelegt. Beginne mit dem rechten Faden - hier gelb -. Dann wird der linke gelbe Faden zur Mitte gelegt und über den ersten Faden geflochten.
Jetzt wird der rechts außen liegende Faden - orange - nach links in die Mitte gelegt und anschließend wieder der äußere Faden von der linken Seite in der Mitte verkreuzt.
Unter Beachtung der Farbwechsel werden weiter die jeweils äußeren Fäden nach innen geflochten.
Wenn die gewünschte Länge des Bandes erreicht ist bzw. die Fäden kurz vor dem Ende sind, wird das Geflecht wieder mit einem einfachen Knoten fixiert und die Fadenenden entsprechend abgeschnitten.
Durch die i-cord Schlaufe gezogen, findet diese Flechtkordel hier ihren dekorativen Platz an der Handytasche.
Diese Technik habe ich bereits am Klöppelkissen und auch an Susannas Haaren erfolgreich ausprobiert.
Viel Spaß beim Flechten!

Samstag, 19. September 2009

Kreatives Treffen

Lieben Besuch hatte ich gestern von Anja der Maschenzauberin. Kennengelernt hatten wir uns im Frühling beim Dresdner Stricktreffen, das wiederum regelmäßig über die Ravelry Community verabredet wird. Wir hatten uns schon seit einiger Zeit ein Treffen vorgenommen und nun haben wir es endlich geschafft. Bei herrlichem Spätsommerwetter saßen wir im Garten, tauschten Erfahrungen aus, entwickelten neue Ideen und trafen auch Verabredungen. Anja nutzte die Gelegenheit auch, Bergschafwolle mit einem schier unspinnbaren Flies, das schon einige Zeit bei ihr gelegen hatte, mittels der Kardiermaschine zu mischen. So läßt es sich dann doch recht gut verspinnen, wo es vorher immer wieder gerissen war. Sie hatte mir auch ein kleines Geschenk mit gebracht. Eine selbst genähte Kleinkramtasche mit Konfekt als Inhalt. Die Bonbons sind nicht zum Naschen, dafür aber äußerst praktisch und haben großen Nutzen für uns. Danke noch mal. Natürlich haben wir beide, als Kolleginnen, viele Themen rund um Stricken und Spinnen besprochen, dass sich eine echte Arbeitsatmosphäre einstellte. Trotz umfangreichem Fachsimpeln konnten wir bei weitem nicht alle Punkte erschöpfend abhandeln.
So werden wir uns von nun an regelmäßig treffen und auch in Zukunft gemeinsame Projekte durchführen.
Anja war an der Kardiermaschine sehr fleißig. Sie hat einen ganzen Korb voll herrlich weicher Batts produziert, die sie nun zu einem schönen Herbstgarn verspinnen will. Auf das Ergebnis bin ich schon gespannt, besonders auch darauf, welche Maschen sie daraus zaubern wird.
Wir haben diesen kreativen Vormittag beide sehr genossen und freuen uns nun bereits auf unser nächstes Treffen.

Mittwoch, 16. September 2009

Das ist...

... Amila aus dem Sheltiezwinger von Dippoldiswalde. Sie wohnt bei uns, seit sie im Alter von 8 Wochen zu uns kam. Das war im Februar 2008. Jeden Tag erleben wir mit ihr die sprichwörtlich besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund. Manchmal, besonders beim Fellwechsel, verliert Amila viele Haare. Auch wenn das lange Fell der Shelties keine intensive Pflege braucht, bürsten wir sie dann oft. Die ausgekämmten Haare habe ich gesammelt.
Diese Fasern habe ich dann kardiert und versponnen. Sie fühlen sich genauso weich wie Alpaka oder Angora an. Daher habe ich sie wegen der hohen Luftfeuchtigkeit an einem Regentag auf der Terasse versponnen. Die 25g waren schnell zu einem Singlestrang verarbeitet und zu einem Knäuel gewickelt.
Aus dem Garn habe ich eine kleine Tasche für Kleinkram oder Hundeleckerlie gehäkelt und diese dann anschließend zur besseren Stabilität etwas angefilzt.
Bei unserem gestrigen Besuch in Dippoldiswalde konnte ich der Züchterin ein kleines Geschenk machen, das wohl im 1. Shetland Sheepdog Club Deutschland e.V. einmalig ist.
Dabei kam mir die Frage in den Sinn, ob es in einem nachweislichen Zusammenhang steht, dass Hütehundrassen, die hauptsächlich in der Schafhaltung eingesetzt werden, ein wolliges Fell besitzen, das genau wie die Wolle ihrer "Schäfchen" versponnen werden kann...

Samstag, 12. September 2009

In dieser Woche...

... erlangte das Spinnen ein neues Level. Bei uns kam ein großes Paket aus Neuseeland an. Nun, nicht auf direktem Weg, sondern über den Ashford-Generalimporteur für Deutschland.
In dem Paket war die von mir schon lange geplante Kardiermaschine mit feiner Benadelung.
Sie ermöglicht uns die Herstellung herrlich luftiger Batts. Farben und Materialien können wir so wieder ganz neu erleben. Sie schafft mühelos 50g und ist damit wirklich effizient.
Wir haben kardiert und probiert: handgefärbte Kammzüge Deutsche Merino in Rot- und Blautönen, unten helle Alpakaflocken im Flies.
Die handgefärbten Wollflocken vom Kinder- und Jugendbauernhof Dresden Nickern haben wir erst etwas auseinander gezupft und danach haben die Kinder vorsichtig gekurbelt.
Die orange - rot - pink - farbenen Locken haben sich auf den Walzen sehr gut gemischt.
Zu den Ozeanfarben haben wir wollweiße, ungefärbte Locken gemischt. Das Resultat sind Schimmer in Pastellfarben.
Die Ergebnisse beeindruckten nicht nur mich. Susanna und Richard waren erstaunt, überrascht und voller Elan. Die wolkenweichen Fliese sollten natürlich auch angesponnen werden.
Gut, dass aus Neuseeland auch ein kompaktes, leistungsstarkes Spinnrad Ashford Joy gekommen ist. So gab es dann eine neue Lektion in unserer "Hauseigenen Spinnschule".

Nachtrag...

...zum letzten Eintrag :
100g als Single versponnener, vorher handgefärbter Kammzug Neuseeländische Lammwolle mit einer Lauflänge von 675m.
Hier 100g Multicolor Australische Merinowolle. Ein dickerer mit einem dünnen Single einfach verzwirnt und einer Lauflänge von 211,5m.

Beide fühlten sich beim Spinnen sehr weich und fluffig an. Auch nach dem Gewichten haben beide Stränge diese Konsistenz behalten und es war wieder einmal eine Freude diese Garne her zu stellen.

Freitag, 4. September 2009

Farben

In dieser Woche gab es viel zu tun. Gestrickt habe ich nicht so viel, dafür aber wieder etwas gefärbt. Gewaschene Schafswolle, die ich, während Susanna´s Klassenausflug auf den Kinder-und Jugendbauernhof in Dresden Nickern, direkt vor Ort gekauft hatte, ging ins Farbbad.
Einige Stränge Sockenwolle wurden getupft, das heißt, die Farbe auf den Strang getropft und dann verstrichen und einmassiert.
Ganz in Pastelltönen habe ich auch einige 100g Portionen Neuseeländische Lammwolle gefärbt. Einen dieser Stränge werde ich gleich mal anspinnen, denn ich bin schon neugierig, wie sich die Farben in den Fäden geben...
...Bis später...